Generalversammlung 2021

Screenshot
Screenshot der Zoom Konferenz

02.06.2021

Leider konnten wir dieses Jahr unsere Generalversammlung Corona-bedingt nur virtuell mit Hilfe einer Zoom Konferenz abhalten. Nichtsdestotrotz konnte wir eine positive Bilanz des vergangenen Jahres ziehen. In der anschliessenden Diskussion über unsere zuküftigen Pläne kam es zu einem regen Austausch, aus dem wir viele Anregungen für die Zukunft mitnehmen werden.

Jahresbericht 2020

so wie von unserem Präsidenten in der Generalversammlung vorgetragen.

Auch für Nëmme Mat Eis war 2020 zum grossen Teil von der Corona-Pandemie geprägt. Dementsprechend fanden nur wenige Veranstaltungen statt (vor allem in Januar und Februar). In unseren Aktivitäten stehen vier Punkte hervor, die gerade in der Pandemie noch einmal ein Momentum erfahren haben.

Aktionsplan 2020-2024

Ende 2018 hatte die Regierung in 8 Arbeitsgruppen die Aktionen zur Umsetzung der UN-BRK mit den Vereinigungen ausarbeiten lassen. Hier ist zu begrüßen, daß immer eine Zeitleiste mit Zwischenzielen besteht, sowie es Matthias Ende 2017 nach der Berichtssession in Genf vorgeschlagen hatte.

Der Aktionsplan wurde am 11. Februar in Bonnevoie vorgestellt. Allerdings wurde gerade im Bereich Bildung und Justiz nicht viel neues erzählt, insbesondere weil der ministerielle Vertreter spät eintraf. Auch hier hat die Pandemie eine erschwerende Wirkung, da viele Arbeiten zum Aktionsplan stockten. Auch im Schulbereich gab es laut ZeFI sehr negative Auswirkungen, da viele Schüler aufgrund ihrer mutmaßlichen Vulnerabilität in die Kompätenzzentren geschickt wurde.

Adapto-Reform

Das Jahr 2020 war natürlich geprägt von der ADAPTO-Reform am 1. März. Hier haben wir am 4. Februar 2020 bei Info-Handicap an der Informationsversammlung teilgenommen, welche jedoch keine zufriedenstellenden Antworten lieferte. Aufgrund dieser Situation und eines holprigen Starts bei der Mobilitätszentrale haben wir am 3. März zusammen mit Ana Pinto und Marcel Laschett eine Email-Adresse Zwecks Reklamationen eingerichtet. Diese wurde anschliessend rege genutzt.

Allerdings hat die Pandemie das soziale Leben sowie die Mobilität weitgehend eingeschränkt, so daß sehr lange kein Feedback ankam. 2021 kommt es allerdings desöfteren zu Ablehnungen, gerade bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die dann selbst in ihrer Arbeitsmobilität eingeschränkt werden. Hier bleibt also weiterhin genug zu tun.

Menschen in Einrichtungen

Die Situation von Menschen mit Behinderung in Institutionen ist uns seit unserer Gründung 2011 und dem Bannerspruch unseres verstorbenen Mitglieds Jean-Pierre Schmitz “Daheim statt Heim” mehr als bekannt und nicht zuletzt ein Ansporn für unsere Forderungen nach einem Alternativmodell zur zentralen Pflege durch Selbstbestimmung und persönliche Assistenz. Mein nun häufigerer Kontakt mit der Menschenrechtskommission (CCDH) und mehrere Vorfälle bei der Stiftung Kräizbierg und Coopération asbl haben uns Ende 2019 dazu veranlaßt, die Menschenrechtskommission direct auf dieses Thema anzusprechen. Ein solches Gespräch fand dann auch mit Joël, Claudia und mir am 4. Februar 2020 bei der CCDH statt. Bemerkenswert ist wie offen die CCDH unseren Berichten und Schilderungen entgegengekommen ist und wie sie selbst ähnliche Mißstände bestätigen konnte. Dies führte schlussentlich zu einem gemeinsamen Statement der drei Menschenrechtsinstitutionen in Luxemburg (Ombudsman, CET und CCDH) sowie formellen Gesprächen mit den Pflege-Verbänden COPAS und FEDAS, ohne dass bis jetzt jedoch ein merkbarer Kulturwandel eingetreten wäre.

Die pandemiebedingten Schutzmaßnahmen haben allgemein die soziale Isolation der Menschen mit Behinderung verstärkt, welches zu zwei größeren “Skandalen” geführt hat, wobei verstärkt Bewohner und Personal gegen die jeweiligen Direktionen protestiert haben: Dies war im Blindenheim, aber auch der Stiftung Kräizbierg. Hier hat Nëmme Mat Eis per Leserbrief in der Presse darauf hingewiesen, dass die Verantwortung beim Gesetzgeber liegt und die Person im Mittelpunkt stehen muß.

Umfrageformular

Aus diesem Grund bietet Nëmme Mat Eis seit der Generalversammlung ein entsprechendes Online Formular an, welches anonym ausgefült werden kann. Dieses Formular soll betroffenen Personen oder Personal die Möglichkeit bieten Misstände an uns formlos weiter leiten zu können. Das Formular ist direkt über unsere Homepage erreichbar. Es ist der berichtenden Person frei gestellt das Formulatr mit seinem richtigen Namen und Email Adresse auszufüllen. Alle Daten, die uns über das Formular erreichen werden natürlich diskret behandelt. Nur mit der ausdrücklichen Genehmigung der berichtenden Person werden die Daten an externe Parteien weiter geleitet.